Diagnose Dyskalkulie – Was sage ich meinem Kind?

Teilleistungsstörungen wie Dyskalkulie oder auch Legasthenie haben nichts mit einer verminderten Intelligenz zu tun. Es sind vielmehr Lernschwächen, die sich massiv auf einen Teilbereich wie Lesen, Schreiben oder Rechnen auswirken. Wie macht man einem Kind klar, was das bedeutet?

Klara ist acht und geht in die dritte Klasse der Grundschule Ihres Heimatdorfes. Langsam wird ihr klar, dass Schule keinen Spaß macht. Warum? In der Mathestunde bekommt Sie andere Aufgaben als Ihre Mitschüler, Mittwochs bekommt Sie Förderunterricht, und beim Üben mit Mama gibt es regelmäßig Geschrei: Aufgaben, die Sie gestern noch lösen konnte, wollen einfach nicht mehr in Ihren Kopf hinein. Und dann waren Sie auch noch bei einem Doktor, wo Sie einen Dyskalk…irgendwas-Test machen musste.

Angstzustände und permanente Bauchschmerzen werden vor einem solchen Hintergrund zum ständigen Schulbegleiter und wirken sich negativ auf alle anderen Fächer und vor allem auf die Lebensfreude Ihres Kindes aus.

Wichtig ist vor allem, dass Sie Ihrem Kind klar machen, dass es nicht „zu doof für die Schule“ ist, denn genau dieses Gefühl stellt sich bei vielen teilleistungsgestörten Kindern ein. Es ist nicht zu faul und macht nichts falsch, es kann nichts für die Mathe-Probleme. Machen Sie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter das mit einem Beispiel deutlich.

Sieben Schritte, um einem Kind Dyskalkulie zu erklären

  1. Kennst Du jemanden in Deiner Klasse, der eine Brille hat? – Ja, … trägt eine Brille!
  2. Warum trägt er die? – Weil er nicht so gut sehen kann.
  3. Genau, und kann er was dafür, dass er nicht so gut sehen kann? Nein.
  4. Siehst Du, und bei Dir ist das ähnlich, nur das Du eben Schwierigkeiten mit dem Rechnen hast. Das Gemeine ist nur, dass es für diese Dyskalkulie – so nennt man das – keine „Brille“ gibt. Wir können nur gemeinsam üben und schauen, dass Du ein paar Tricks lernst, mit denen Du besser rechnen kannst.
  5. Du hast doch bestimmt schon gedacht, dass Du zu dumm für Mathe bist oder Dich nicht genug anstrengst, oder?
  6. Denkst Du das auch von …, weil er ohne Brille nicht so gut sehen kannst? Nein!
  7. Siehst Du, und genau so wenig bist Du schuld daran, dass Du diese Schwierigkeiten mit dem Rechnen hast. Leider gibt es für Dyskalkulie keine „Brille“.

 

Machen Sie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter deutlich, dass er oder Sie andere Stärken hat und dass es noch viele andere Kinder gibt, die genau das gleiche Problem haben. Suchen Sie in dieser Situation vor allem auch Kontakt zu den Fachlehrern Ihres Kindes – Nur gemeinsam können Sie helfen.

Als erste Anlaufstelle können wir Ihnen folgenden Link empfehlen: http://www.legasthenie-verband.de